Freitag, 23. November 2012

Mit Pferden sein erleben ... Bewegende Videos 2012

Heute werde ich nicht viele Worte machen, sondern mit euch drei Videos von 2012 teilen, die mich sehr bewegt haben und die "Mit Pferden sein" erleben lassen.

3. Friendship Forever ... Julia und Fury

http://www.youtube.com/watch?v=TD2LAtS36GU

Einen Weg zu seinem Pferd zu finden und was man dadurch erreichen kann ist nicht messbar, aber spürbar. So geht es mir, wenn ich das Video von Julia und Fury ansehe. Nach nur einem Grundkurs ist zwischen dem Mädchen und dem Wallach ein Vertrauen und eine Beziehung gewachsen. Sie machen uns vor, was echte Hingabe und Freude ist. Dann wird alles leicht und es ist unvorstellbar, wie es je anders sein könnte.

Eine sehr schöne Dokumentation von ihrem ersten Jahr mit ihrem Pony teilt Julia übrigens in einem längeren Video (7 Minuten). Mit geübter Wahrnehmung kann man erkennen, was für ein Prozess die beiden durchgemacht haben. Wie Fury zum Beispiel, als er sich beim ersten Kurs öffnet, seine Trauer zeigt - nur um später immer mehr zu strahlen.

2. It's about understanding ... ein Grundkurs in Oldenrode


In diesem Video erhalten wir intime Einblicke in einen Grundlagenkurs. Pferde und Menschen auf ganz verschiedenen Entwicklungsphasen - sowohl erste Kontakte, als auch tiefe Bindungen. Ich finde diesen Clip besonders schön, weil man auch Sabine, die Kursleiterin, sprechen hört und beginnt, das was man sieht, auf völlig neue Art wahzunehmen. Es ist ein Clip, wie ich ihn immer machen wollte ... vielleicht sollte ich mal wieder die Kamera mitnehmen ... :)

1. My philosophy ... Leena und Hannes


Dies ist mein Lieblingsvideo des Jahres und ich wundere mich, dass ich es nicht schon vorher auf diesem Blog geteilt habe. Nach ebenfalls nur einem Grundkurs, zeigt Leena in diesem Video eindrücklich, dass das, was gleich scheint, nicht gleich sein muss. Ein Pferd kann strahlen und Hannes tut es, als sie ihn erkennt und seinem Wesen gerecht mit ihm arbeitet. Habt ihr auch die Texte mitgelesen? Die Geschichte von Leena und ihrem dort 23jährigen Araber-Pony-Mixwallach kann man übrigens auch in Sabine Birmanns neuem Buch nachlesen.

Ich hatte das Glück, die beiden im Sommer in Oldenrode zu treffen, wo sie an einem Intensivkurs teilnahmen. Auch hiervon gibt es einen kleinen Film ... zum Ausklingen:



Es ist ein Geschenk einem Großteil der Menschen (Julia, Sabine, Claudia, Leena, Suzanne, Josephine, Carole, Lea, Susanna, Luisa, Sandra, Birgit ...) und Pferde (Haute Tension, Flair, Noiret, Kore, Hannes, Hadana, Timo, Kyra, Bea, Pia, Fee, Pretty, Sternschnuppe, Mira, Hayet ...) aus diesen Videos persönlich begegnet zu sein und sie im Zusammensein erlebt haben zu dürfen. Ihr und diese Clips seit immer eine Inspiration ...

Ich hoffe, dies war ein interessanter, lehrreicher und unterhaltsamer Beitrag liebe Blogleser.

Bis nächste Woche!

Freitag, 16. November 2012

Fotostrecke: Novemberabend 2012 - Freie Bodenarbeit

Ich bin zurück von ein paar sehr lehrreichen Tagen bei Sabine Birmann. Obwohl es schon zu dämmern begann, holten wir heute noch die Pferde zum Reitplatz. Die folgende Fotostrecke zeigt eine alltägliche Arbeitssequenz. Frohe Lektüre!

Vertigo ist inzwischen 3 1/2. Ich nehme mir bei der Arbeit kein Programm vor, sondern biete ihm Dinge an. Hier versuche ich vermehrt auf die Schulter zuzugehen. er wendet sich daraufhin mehr nach innen.

Bei der Arbeit mit dem jungen Hengst strebe ich nicht nach Perfektion. Vertigo nimmt interessiert das Körpersignal auf und macht ein paar Schritte seitwärts um mich herum. Ich freue mich sehr und lade ihn zu mir ein.

Die Freude ist echt und ich spare nicht mit Lob. So vertieft sich unsere Bindung immer mehr. Der Nebeneffekt ist die Gymnastizierung des Pferdes. Vertigo lernt spielerisch sich zu tragen und auszubalancieren.

Diese Arbeit ist keine Dressur. Hier komme ich ins "Wollen" - nämlich dass er vermehrt mit dem inneren Hinterbein kreuzt. Er reagiert zwar - wie immer ganz natürlich - auf das Körpersignal, aber sein Gesichtsausdruck zeigt mir, dass ich ihn unter Druck setze und er das nicht mehr so toll findet. Er ist aber trotzdem motiviert und denkt darüber nach, was ich von ihm will.

Vertigo entwickelt sich zu einem kapitalen Hengst. Er zeigt mir sofort, wenn etwas nicht stimmt - hier indem er den Kopf schüttelt und sich nach aussen stellt. Ich freue mich, wenn er mir das zeigt - so kann ich mich weiterentwickeln. Wir fahren mit etwas mehr energievoller Arbeit fort.

Mein Prachtross. Besonders Hengste zeigen sich gerne, indem sie sich versammeln und aufrichten, wenn es stimmt. Mit der Zeit lernt man bei dieser Arbeit immer mehr wahrzunehmen. So sehe ich zum Beispiel, dass sein Fell wieder etwas struppig ist. Das kann an Mineralmangel oder Wurmbefall liegen. Dadurch, dass ich es erkenne, kann ich die Ernährung darauf abstimmen.

Vertigo fand Hufegeben immer überflüssig. Im Kurs arbeiteten wir daran und inzwischen gibt er auch die Hinterhufe ganz frei.

Es hat sich herausgestellt, dass Vertigo ein skeptisches Naturell hat. Stimmt etwas nicht (zum Beispiel wenn er sich überfordert fühlt), verweigert er sich und kommt beispielsweise nicht mehr zu mir in die Mitte. Kommt er wie heute so zuverlässig und mit interessiertem Gesichtsausdruck, weiß ich, dass die Arbeit stimmt.

Der jetzt 21jährige Wallach Denicheur ist ein ganz anderer Pferdetyp. Er hat ein großes, kämpferisches Potential und seitdem er wieder erwacht ist, testet er vermehrt, wie er es als Hengst tun würde. Jonathan arbeitet ihn und muss gleichzeitig wachsam, energievoll und selbstsicher bleiben, damit Denicheur ihn als würdig betrachtet.

Denicheur und Jonathan haben eine gute Beziehung zueinander und das merkt man, auch wenn sie schon länger nichtmehr miteinander gearbeitet haben. Auf ein körpersprachliches Signal trabt Denicheur sofort zu ihm.

Respektvoll bleibt das energievolle und dadurch beeindruckende Pferd mit Abstand zu Jonathan stehen.

Häschen und Jägerspiel: Jonathan läuft vor Denicheur davon, der stolz hinterhergaloppiert.

Am Schluss laufen die beiden zum Unterstand zurück. Denicheur achtet auf Jonathan, obwohl er gerne so schnell es geht wieder zu Vertigo möchte, und überholt ihn nicht.

Leider ist das Bild völlig unscharf: auf halben Weg hält Jonathan an und Denicheur bleibt bei ihm. Das ist ein Beweis dafür, dass Denicheur - der früher vom Menschen keinen Kontakt mehr wollte - das Zusammensein mit Jonathan gefällt.

Montag, 5. November 2012

Herbst + Kurstermine 2013

Das Jahr neigt sich dem Ende und wir bereiten uns auf die Winterruhe und 2013 vor. Unten findet ihr die neuen Kurstermine für das kommende Jahr. Es lohnt sich, sich früh anzumelden, denn die Nachfrage ist groß!

Hier aber erst noch zwei schöne Impressionen aus dem Monat Oktober. Mit herzlichem Dank an Sabine Birmann, die die Aufnahmen meinem Blog zur Verfügung gestellt hat.

Jugendkurs im Oktober: Erster Ausritt durch den Herbstwald
Josephine auf Mira, Julia auf Fury und Jaqueline auf Wyampee
Josephine arbeitet ihre 3jährige Araberstute Sternschnuppe spielerisch frei auf dem Platz. Hier verkleinert die junge Stute auf ein Signal von Josephine ihren Zirkel.

KURSTERMINE 2013 (anklicken zum Vergrößern):
Anmeldung und weitere Informationen: www.mitpferdensein.de

Die Termine im Widget auf dieser Seite werden ebenfalls demnächst aktualisiert und begleiten wieder diesen Blog durch das Jahr.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Buchbesprechung: Mit Pferden sein - Körper, Sinne, Seele von Sabine Birmann

Ich halte den Inhalt bereits in den Händen und kann euch nun – bevor es demnächst im Handel erhältlich ist - dieses fabelhafte Buch vorstellen.

Mit Pferden sein - Körper, Sinne Seele
von Sabine Birmann
Hardcover, 376 Seiten, Preis: 49,90 € portofrei!
« Wieder wahrzunehmen, welche Persönlichkeit ein Pferd hat, welche Signale es uns sendet und welche Antworten wir ihm in seinem Sinne geben, ist ein Aspekt dieses Buches.
Wenn wir uns immer wieder hinterfragen, wer wir sind, wie wir sind, was wir tun und welchen Sinn wir verfolgen, dann sind wir auf dem Weg, uns weiterzuentwickeln und uns von Dogmen zu befreien. Das Pferd wird uns als ehrlicher Lehrer und Freund dabei zur Seite stehen. »
- Zitat Umschlagrückseite


Durch dieses Buch verändert sich der gesamte Blick auf das Wesen « Pferd » … 376 Seiten, fast 1000 Bilder, unzählige dokumentierte Fallbeispiele und Arbeitssequenzen fassen die Erfahrungen vieler Jahre und ungezählter Begegnungen mit Pferden neu zusammen, welche die Verhaltensforscherin mit ihrem Mann Dan bei ihrer Arbeit gesammelt haben.

Es lässt den Leser in die Welt der Pferde eintauchen und sie so sehen, wie man sie noch nie erlebt hat. Vom Aussen gehen wir ins Innere, schauen weiter als nur auf Equipment, Reitstil oder ausgeführte Lektionen. Und dann werfen wir wieder einen Blick auf genau das, was eigentlich offensichtlich ist, aber wo niemand hinsieht und was von niemandem hinterfragt wird. Nicht nur « Neueinsteigern », sondern auch denjenigen, die Sabines und Dans Arbeit bereits aus ihrem ersten Buch oder von Kursen kennen, wird ein tieferes Verständnis vermittelt.

Was erleben wir, wenn wir ein Pferd sehen ? Was wünschten wir uns, als wir uns damals zur ersten Reitstunde anmeldeten ? Ist es nicht eigentlich die Freiheit, das Schöne, Kraftvolle, Ausdrucksstarke, Sanftmütige und Hingebungsvolle was uns an den Pferden so fasziniert und was wir täglich erleben wollen ?


Kann ich zu dem Pferd einen Kontakt – eine Beziehung – aufbauen ? Ohne seine Kraft und seinen Stolz zu unterdrücken, ohne es nur auf eintönige Kommandos zu dressieren, ohne es zum Empfänger von Befehlen zu degradieren ? Auch wenn es vielleicht genau das alles bereits erleben musste ? Kann ich stattdessen an mir selbst wachsen und dadurch sehen, dass ich einfach nur so sein muss, wie ich bin ?

Muss ich drückende Sättel, nervenaufreibende Reitstile, krampfhafte Sitzhaltungen und sonstige Dinge in Kauf nehmen, nach denen weder ich noch mein Pferd gefragt haben ?

Wenn ich mein Pferd frage, was würde es wirklich wollen ? Könnte ich seine Antwort überhaupt wahrnehmen ? (Ganz zu schweigen davon, ob ich ihm diese Wünsche dann erfüllen kann.)

All die Fragen, die hier aufgeworfen wurden und noch viele mehr bespricht sie in dem Buch, gibt ihre Antworten und teilt 32 Erfahrungsberichte von Kursteilnehmern mit uns, sowie zahlreiche weitere Fallbeispiele, die beweisen, dass durch die wirkliche Liebe zu unserem Pferd alles möglich sein kann … In dem neuen Buch von Sabine Birmann wird deutlich, dass wir uns nicht einfach einem Mainstream beugen müssen, sondern dass jeder Weg mit dem Pferd einzigartig ist und dass hier eine Person aus Erfahrung schreibt, die tausenden von Pferden begegnete ; immer mit forschendem Blick – suchend nach einer Arbeit, die FÜR das Pferd ist. So erlebe und kenne ich Sabine Birmann und jede ihrer Arbeitssequenzen mit den Pferden.

Kann ich also meinem Pferd all seine natürliche Schönheit erhalten, es vielleicht sogar, durch einen sinnvollen Umgang, fördern und ihm etwas bieten ? Die Aussage des Buches ist ein klares : « JA ! »

Und vielleicht noch wichtiger : auch für ein bereits traumatisiertes Pferd oder einen frustrierten, verunsicherten Reiter wird hier ein Weg aufgezeigt, wieder zu Freude und Faszination im Zusammensein zu finden.

Mit Pferden sein ...


Bestellen kann man das Buch auf www.mitpferdensein.de sowie demnächst auf Amazon.de und es ist natürlich im Buchhandel erhältlich.


Donnerstag, 27. September 2012

Bucherscheinung: Mit Pferden sein - Körper, Sinne, Seele von Sabine Birmann

Bereits vorbestellbar:

Das neue Lehrbuch wird jetzt endlich im Oktober 2012 erscheinen:
Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele
376 Seiten, Hardcover, 1000 Farbfotos, Preis 49,90 €, bei Bestellung bei uns direkt auf www.mitpferdensein.de portofrei!!!

 Weitere Infos dort und demnächst auch hier auf diesem Blog!

Donnerstag, 5. Juli 2012

Sein im Juni

Ich sitze hier gerade, spiele eine neue Sicherungskopie des neuen Buches von Sabine Birmann aus (wer Infos sucht, folge diesem Link) und habe von daher mal ein paar Minuten um hier upzudaten.

Das Frühjahr war total spannend. Ich habe auch viel erlebt mit den Pferden. Irgendeinen größeren Sprung in meiner Entwicklung habe ich gemacht, auch wenn ich noch nicht weiß, was es ist - denn weder handle ich im Alltag mit den Pferden schlauer oder routinierter noch ist mein Denkapparat gewachsen. Aber irgendwoher finde ich einen gewissen Frieden, eine Zuversicht - eine Selbstverständlichkeit, verstehe die Pferde - brauche nicht mehr so viel Nachzudenken um hinzuschauen ... ich glaube, was sich (und das mag ich gerne Sabines neuem Buch zuschreiben, wo ich die Ehre besitze, das Layout zu machen) vor allem verändert hat, ist, dass ich die Dinge nicht mehr nur auf Fotos erkennen kann: ich sehe Pferde insgesamt mit anderen Augen.

Unterwegs mit Vertigo und Denicheur im Juni


Welche Persönlichkeitsmerkmale sie haben ... was ihre Augen über ihre Geschichte verraten ... ob ein Pferd gerne laufen würde oder mehr spielerisch arbeiten ... wie ein gut genährtes Pferd aussieht und wie eines, das noch einen Liter Hafer mehr vertragen könnte ...

Natürlich ist bei allem noch Luft nach oben - und nicht zu wenig.

Und ich habe vom Sein gelernt ... von dem, wie sich übermäßiger Druck anfühlt und wie man aus dem Wollen herauskommt ... wie man mit Demut Dinge akzeptiert wie sie sind und sie dadurch verwandelt in eine größere Wahrheit.

Ganz tief hat mich ebenfalls die Entdeckung des Deutsch/Amerikanischen Geistigen (oder wie man es auch nennen mag) namens Eckhart Tolle, welcher davon spricht, dass wir unsere Kraft dann spüren, wenn wir im Sein sind, im jetztigen Moment und erkennen, dass es Vergangenheit und Zukunft eigentlich gar nicht gibt. Er nimmt als Beispiel dafür auch oft die Hunde und erklärt, dass die Begegnung mit einem Tier in uns die Sehnsucht auslöst, einfach nur sein zu dürfen.

Dank Internet konnte ich mir seine Vorträge ansehen. Zuerst frägt man sich, ob man hier, bei so einem Video bleiben soll, sich überhaupt die Zeit nehmen kann, zuzuhören ... und dann folgt man den Gedanken ... ertappt sich selbst in seinem Geiste. Wer sich gerne mit Selbstentwicklung beschäftigt, dem bette ich hier einen Votragsausschnitt ein - das Erste, was ich gesehen habe und mich sehr berührt hat ... man mag ein wenig reinkommen müssen, aber dieses Zuhören von 15 Minuten und 30 Sekunden und die vor Energie blitzenden Augen dieses, nach aussen hin ganz einfachen Menschen, gingen mir unglaublich tief.

Auf einen frohen Sommeranfang und freut euch auf Sabine Birmanns neues Buch! Es wird der Hammer!

JETZT! - Link zum Video (oder folgt dem Link zu meinem Blog)


Samstag, 2. Juni 2012

Kurs mit Sabine und Dan Birmann im April 2012 - Fotogalerie

Hallo liebe Leser!

In dne letzten Wochen erfuhr mein Blog enormen Ansturm und ich hatte noch nichteinmal Zeit, viel zu schreiben. Heute dafür mal ein ganzes Paket an Fotos zum schmökern vom Kurs mit Sabine und Dan Birmann in Frankreich.

Auf bald!
Jaana


Für das Fotoalbum bitte auf das Bild klicken:

Montag, 26. März 2012

Eins mit allem ...

Wurde auf Facebook geteilt:

Eins mit allem


Eins mit allem, das sind wir,
mein Atem ist wie der Deine in diesem Universum.
Du bist Pferd, ich Mensch,
aber in unseren Körpern schlagen zwei Herzen, die sich gleichen,
zwei Herzen, die Gefühle kennen,
zwei Herzen, die vor Angst fliehen,
zwei Herzen, die feiern, sich verstecken, sich wundern.
Anscheinend sprechen wir die gleiche Sprache,
meine Worte zwar machen Krach,
Deine kennen das Geräusch der Stille,
aber wenn wir uns treffen, können wir kommunizieren,
indem wir uns in die Augen schauen -
in Anwesenheit einer Kraft, die uns vereint: die Liebe.
Zusammen mit dir lerne ich, zuzuhören und zu sehen,
ich werde mit jeder Deiner Bewegungen bewusst,
und jeder Deiner Atemzüge hat eine tiefe Bedeutung,
sie alle beschützen mich, sie warnen mich, sie sprechen zu mir, sie beschenken mich.
Es braucht nur eine Fliege, um Deinen Mantel zu Zittern zu bringen,
es reicht ein Krümel von Sanftheit,
um deinen mächtigen Körper zu bewegen...
... aber das hat der Mensch noch nicht verstanden.
Pferd, du lehrst mich,
zusammen mit Dir finde ich diese mystische Welt wieder,
die aus kleinen Zeichen besteht,
diese Welt, die den Respekt nicht vergisst
und das Mitgefühl,
diese Welt, die sich vor der Weisheit beugt,
die die Stärke erkennt,
die Vergebung akzeptiert,
diese Welt, die Platz lässt für die Neugierde,
die sich der Wahrheit öffnet,
dem Instinkt zuhört.
Pferd, ich verspreche Dir, von jetzt an
schaue ich auf jedes Deiner - auch kleinsten - Signale.
Deine Nüstern, Deine Ohren, Dein Schweif,
Deine Lider, Dein Maul -
jeder Teil von Dir wird zu einem Wort für mich.

von: Fiorinda Pedone

Samstag, 17. März 2012

Fröhlicher Kaltbluthengst Vertigo

Es sind die kleinen, besonderen Momente im Leben und im Sein mit den Pferden ... und wenn man gerade eine Kamera dabeihat und noch ein so tolles Frühlingswetter ist, dann kann man dank der heutigen Technik, diesen Moment mit der Welt teilen. 

Vertigo ist einfach voller Lebensfreude. Es waren kurze Augenblicke, wo er sich mir zeigen wollte und wo er meine Energie aufnahm und ich seine. Dabei geht es nie um Perfektion sondern um Sein - und ums Geschehenlassen (das ist nicht immer einfach für uns Menschen) - und er war einfach froh, mich nach der Woche wiederzusehen.

Video:



Ausklang:

Donnerstag, 2. Februar 2012

Das Pferd als Accessoire

Woran für mich noch vieles im heutigen Umgang mit Pferden und auch Tieren im Allgemeinen krankt, ist, dass diese so häufig zwar als wichtig formuliert werden, letztlich aber doch nur als zusätzliches Accessoire für die eigene Selbstdarstellung dienen. Das ist jetzt ein kurzer Satz für ein eigentlich langes Thema, welches vor allem nicht einfach zu erörtern ist.

Ein geliebtes Zubehör zu sein ist nämlich nicht zwingend etwas Schlechtes. Man denkt zuerst an das Extrem: der Yorkshire-Terrier im rosa Tüllkleid. Aber das muss ja nicht die Regel sein und wenn wir unser Betüddeln des Lieblinges dafür einsetzen, dass er hochwertiges und gesundes Futter bekommt und ansonsten artgerecht umsorgt wird, dann ist das sicher das Letzte, was es schlecht zu machen gilt.

Quelle: thellmannphotography
Bei Pferden gibt es da aber noch einen ganz anderen Aspekt. Anekdote: Bei mir im Ort gibt es eine Schneiderin, welche in gehobeneren Kreisen unterwegs ist. Für sie waren Reitklamotten nicht unbedingt das, womit man sich in der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Deshalb entwarf sie eine Marke von teuren Damenhosenröcken, mit welchen sich reiten lässt und gleichzeitig elegant feminin in edelsten Materialien gekleidet bleibt.

Bis ich diesen Zusammenhang verstanden hatte, verging für mich einige Zeit, denn seltenst würde ich in einem Outfit für über 1000 € zu meinem Pferd gehen, nicht, weil es das nicht wert ist, sondern weil ich gar kein Bedürfnis habe, irgendein Kostüm zum Reiten anzuziehen - das ist natürlich etwas persönliches und ich finde es auch toll, wenn man Wert auf sein Äußeres legt, aber in mir fing es natürlich an, nachzudenken.
Wenn wir unseren Blick so auf äußere Schönheit richten können, viele Euros ausgeben, für das richtige Outfit, schöne Zaumzeug und das Pferd mit der langen Lockenmähne, warum haben wir dann keinerlei Wahrnehmung dafür, dass die meisten Pferde die wir so geritten sehen ein todtraurigen Blick haben und ihre Künste gedrückt und gezügelt vollführen?

Ich habe einzelne, ganz einfache Personen erlebt, die einen unglaublich innigen Moment hatten mit ihrem Pferd und das strahlen ihrer beiden Gesichter war so schön, dass es den gesamten Tag erhellte. 
Lachende Pferde - Lachende Menschen; ganz ohne Kostüm ;-) (mit Genehmigung von Sabine Birmann)

Anderntags diskutiere ich dann mit jemandem, der gerade seine Reithose plus Putzzeug in hellblau gekauft hat, aber das Pferd steht schlecht gefüttert auf dem Paddock und die Person (fiktiv) traut sich ihr Pferd noch nichteinmal sinnvoll zu führen und schwärmt vom Schimmel mit der langen Mähne.

Quelle: Stephanie92 von gegen-bilderklau
Es muss der Friese, Tinker, Araber, Andalusier, Isländer sein und wenn dieser nicht funktioniert, dann ist man wirklich frustriert. Pferde, die sich aber auf diese Weise benutzen lassen, sehen so unglaublich traurig aus. Manche freilich, fühlen sich gefeiert und mögen es, sich zu präsentieren, können aber auch nie ihr eigenes Wesen zeigen.

Da sind dann Shows auf den Pferdemessen mit Pferden zwischen Flammen, mit Ritterrüstungen und vollführen irgendwelche noch extravaganteren Übungen. Das Pferdegesicht wird aber meistens bereits ausgeblendet und man sieht nur ein schäumendes Maul hinter der Kandare ... was bitte ist daran noch wirklich schön???

Montag, 30. Januar 2012

Pferde lernen durch Nachahmung

Heute mal eine tolle Fotostrecke von einem Kurs welche mir Sabine Birmann freundlicherweise vor einiger Zeit zur Verfügung gestellt hat. Ich finde sie wunderschön!

Marius und Schwarzwälder-Stute Dunia

Mit einem Cavaletti wurde eine Gasse auf dem Hufschlag gebaut und eine Plastiktüte hineingelegt. Marius macht es vor und geht durch die Gasse. Stute Dunia schaut aufmerksam zu und denkt nach.
Nun ist sie an der Reihe. Marius macht nur etwas Energie und bleibt ansonsten neutral. Dunia steht in der Gasse und denkt offensichtlich intensiv über die Situation und die Aufgabe nach. Sie hat verstanden, worum es geht.
Zögerlich geht sie dann doch drüber. Das geschieht aus ihrem eigenen freien Willen.
 Marius macht es wieder vor und joggt diesmal über die Plane. So wird Schritt für Schritt der Schwierigkeitsgrad gesteigert.
Schließlich wird sogar mit einer Querstange ein kleiner Sprung aufgebaut. Dunia darf die ganze Zeit zusehen, wie Marius ihr vormacht, wie die Aufgabe zu bewältigen ist
Jetzt überwindet sich die 18jährige Stute und springt elegant über die Stange mit der darunterliegenden Plane. Sie ahmt das Verhalten ihres Besitzers nach, denn so lernen Tiere (und auch Menschen) in aller Regel.

Wir können festhalten, dass ein Pferd bereit ist, aus freiem Willen über seine Angst oder Skepsis hinauszugehen und auf diese Weise zu lernen - in seinem ganz eigenen Rhythmus. Für die Stute ist das eine Abwechslung und sie liebt es, auf diese Weise im Zusammensein mit ihrem Besitzer neue und spannende Sachen zu erleben.

Sonntag, 15. Januar 2012

B wie Bindung - ein Junge und ein Pferd

Eigentlich wollte ich kein hierarchisches A-Z Register erstellen, aber es bietet sich zur Zeit einfach an. :) Hier mal ein Post für all diejenigen, die nicht immer einen Roman lesen wollen, sondern sehen, fühlen und sich berühren lassen wollen. Ich stelle euch hier Joel vor, der frei mit seiner 4jährigen Trakehnerstute Hayet auf der Wiese arbeitet - ein neues Video:



Was ist Bindung?

Ist es dieses unsichtbare Band, welches die Stute um den Jungen tanzen lässt, ohne Sinn, nur um mit ihm zu sein, sich ihm zu zeigen in all ihrer Schönheit? Hat es etwas damit zu tun, gemeinsam einen Weg zu gehen und Dinge zu erreichen, die unglaublich sind? Oder ist es nur das Sein im Moment, in uns ruhen, voller Vertrauen, Liebe, Energie und gleichzeitiger Hingabe?

Was wir in diesem Video sehen und spüren und auch in den anderen Videos die ich auf diesem Blog bereits vorstellte, geht weit über eine Dressur hinaus; hier begegnen sich Lebenwesen in allem was sie sind. Und sie begegnen sich nicht nur, sie entscheiden sich, etwas Gemeinsames zu tun im Respekt für den anderen und im Wissen um den freien Willen und Ausdruck. Man könnte es Kunst nennen - sicherlich frei von perfektionistischer Harmonie - die Gegenwart gemeinsam erleben und neugierig entdecken.

Das Pferd zeigt es uns wie kein anderes Wesen, dadurch dass es uns auf seinem Rücken reiten lässt: gemeinsam können wir Orte erreichen, die sonst in ewiger Ferne liegen würden.


Nochmal Joel und Hayet beim Ausritt in der Gruppe:


Bilder mit freundlicher Genehmigung von Sabine Birmann.

Mittwoch, 4. Januar 2012

A wie Anfang

Frohes neues Jahr 2012! - den Rutsch haben alle überstanden hoffentlich! ;-)

Ich komme tatsächlich dazu, hier endlich zu schreiben. Juhu! Erster Vorsatz erfüllt *grins*

Ein Jahresanfang lässt viele Menschen sich besinnen und nachdenken. Über das, was sie anders machen wollen und mit was sie neu beginnen wollen.

Begegnungen mit anderen Wesen, sind jedes Mal, in jeder Begegnung, ein neuer Anfang; eine neue Chance und eine neue Wahlmöglichkeit. Die Tiere und ganz besonders die Arbeit mit den Pferden kann uns das lehren, denn ein Pferd wird uns immer ehrlich im Jetzt und Hier antworten. Für es gibt es keine festgeschriebenen Ereignisse Morgen oder Gram von Gestern. Es gibt nur echte, reine Emotionen. Geben wir ihm die Möglichkeit, sich zu öffnen, so wird es das tun.

Das ist Sein; in jedem Moment in der Bewegung, spielerisch fliessen, variieren, spüren ...

Zu diesem Thema, möchte ich den neuen Film von Sabine Birmann vorstellen, wo sie mit ihrer fantastischen Schimmelstute Kore arbeitet:

(Falls das Video nicht angezeigt wird, folgt bitte dem Link zu meinem Blog)

Die Lektionen, die das Pferd hier wie selbstverständlich zeigt, ganz frei, einfach aus der Energie heraus, sehen wir sonst nur von Pferden der Hohen Schule, die aber meist an der Kanadare (oder Schlimmeren) gehalten sind. In der völlig freien Arbeit ist die Stute Kore meisterlich in ihrem Präsentierbedürfnis, ihrer Eleganz und Energie.

(Nebenbei wollen wir mal bemerken, wie fantastisch gymnastiziert das Pferd ist, sich versammelt und trägt!)

Zum neuen Jahr lade ich dazu ein, egal in welcher Situation, zu unserem Pferd zu gehen und wiedereinmal mit ganz neuen Augen zu schauen, wahrzunehmen und einen Neuanfang zu machen. Ich schaue mein Pferd an, als hätte ich es noch nie zuvor gesehen, versuche es wahrzunehmen, als das, was es ist und was es braucht. Was es möchte und was es mir sagen will!

Auf dass wir 2012 allesamt viel Freude im Sein mit unseren Pferden haben!

herzlichst
- eure Jaana