Samstag, 29. Mai 2010

Schlafsession

Letztens war ich wieder bei Denicheur in einer absoluten drückephase. Dabei wollte ich doch nur den neuen Paddock als Reitplatz versuchen. Naja, rausgekommen ist dabei, dass ich es geschafft habe, ihn ein paar Runden vor mir herschlurfen zu lassen. Zusätzlich war ich an dem tag auch noch schläfrig drauf und tja ... das soll vorkommen.

Das Positive an der Sache war, dass er sich relativ schnell entspannt hat und/oder mir mehrfach mit Schnüffeln am Boden gezeigt hat, dass er mich grade nicht wirklich ernst nehmen kann. Das hat dann dazu geführt, dass er mehrere Meter abgestreckt gelaufen ist, was ich als Anlass nahm, ihn wieder reinzuholen, zu loben und dann in Ruhe zu lassen. Auf ein nächstes Mal in besserer Zweisamkeit!

Lernen - zwischen Respekt und Vertrauen

Vertrauen kann man nur dem, vor dem man auch Respekt hat. Die Arbeit mit dem kleinen Vertigo geht rasant voran - bzw. ist das ja kaum Arbeit sondern einfach nur hin und wieder ganz viel Spaß. Ich versuche meine Besuche immer zu einem besonderen Ereignis zu machen. Die Minuten die ich oben auf der Koppel verbringe sind kostbar. Immer wieder nehme ich einen neuen Schritt dazu und probiere aus, zu was wir schon bereit sind. Inzwischen frisst Vertigo mir gerne aus der Hand und fängt auch schon an, an mir rumzuschnibbeln. Um ihn nicht zu strafen und ihm aber soetwas auch nicht allzuoft durchgehen zu lassen, füge ich immer neue Lernziele hinzu. Jetzt ist es das Anfassen gewesen. Hier schaut er ziemlich skeptisch und würde am liebsten darum herum kommen:
Aber Brot gibt es nur gleichzeitig mit der Berührung. Die ist ihm zwar noch nicht wirklich angenehm, aber jedenfalls weiß er jetzt, dass ihm nichts schlimmes geschieht und er eine neue Herausforderung gemeistert hat. Außerdem ist er ja ganz frei und lässt es somit auch freiwillig zu, dass ich ihn anfasse. Er könnte ja auch weggehen.
Die Neugier auf den Menschen hat ihn gepackt. Hier hole ich ihn gerade zu mir.
Man sieht deutlich an seinem Gesichtsausdruck, dass er gespannt auf neue Anregung wartet und neugierig auf den Menschen geworden ist.
Da war er mir dann etwas später deutlich zu dicht gekommen. Ich nehme meinen Raum und er bleibt aber da und respektiert ihn. Man kann sehen, dass seine ganze Aufmerksamkeit bei mir ist. Zuerst habe ich ihn also immer gelobt wenn er kam und jetzt aber auch klar gemacht, dass ich mich von ihm aber auch nicht anpöbeln lasse. Zwischendurch nutze ich es aus dass ich die Gerte dabeihabe, um ihn daran ausgiebig schnüffeln zu lassen, damit er gleich lernt, wie sich Gegenstände verhalten können. Bald wollen wir ja schließlich mit Halfter und Strick üben.
Hier in einem Moment der Pause. Klar, Jumper muss immer noch manchmal den Chef raushängen lassen - aber schließlich muss sich auch ein junges Fohlen mal bewegen und man sieht ja, dass es ihn eher freut und er sich zeigt.
Ich nutze dass dann und begleite ihn oder Jumper. Hier zeigt Jumper sich nochmal freudig. Vertigo verfolgt alles genau.
Zum Schluss machen wir dann noch ein Wettrennen zum Weidetor. Ganz selbstverständlich trabt er mit.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Buchstäblich vor Freude in die Luft gehen

Gestern war nicht nur die Freude über das neue Pferd, sondern Titi und Fanou sind auch in ihren neuen Stall gezogen. Bzw. haben wir den alten Stall neu unterteilt, so dass auch Denicheur endlich eine "Box" bekommt die wenigstens in seiner Vorstellung einer echten möglichst nahe kommt ;)

Und Pony und Esel haben eine neue Weide. Titi - der keinen Hunger mehr hatte - war so euphorisch, er ist buchstäblich vor Freude in die Luft gegangen und Runde um Runde durch das hohe Gras gepest. Ähnlich wie in diesem Video von letztem Jahr. Das war die Gelegenheit für ein paar ganz tolle Fotos - besonders weil er immer noch seine tolle Mähne hat! Enjoy!





das untere wird mein neues Facebook-Bild!!! ;)
Und zum Schluss noch ein Steiger:
Bis ganz bald!!!

Angekommen

So, endlich endlich einen Moment am PC. Gestern war ich so zum umfallen müde, dass ich letztendlich nach dem Kochen nur noch hoch ins Bett gewankt bin.

Die Ankunft von Vertigo verlief gut, allerdings - da er ja noch nicht halfterführig ist - musste Aurelie kurzfristig umdisponieren und eine Weide in der Nähe zuteilen. Die Jungpferde stehen oben in den Bergen und da kann man nicht mit einem Transporter hinfahren. Darum steht er jetzt kurzfristig auf einer Koppel dicht am Hof mit Jumper, dem Pferd von Juliette und Aurelies Eselhengst. Letzterer passt gut - dann ist Vertigo gleich mit diesen Wesen ebenfalls vertraut. Hier, gleich nach dem Reinlassen.
Und hier Juliettes schönes Pferd. Er kann sich aber auch ganz schön dominant aufführen! Zwar war er nicht bösartig, aber hat schon erstmal den Chef raushängen lassen müssen.
Der Esel handhabt soetwas ja wieder anders. Ein Esel (besonders als Hengst) zweifelt ja gar nicht erst an, wer der Chef ist. Deshalb war hier die Begegnung nach den ersten Schnüffeleien friedlicher. ;-)
Also gab es etwas hin und her, aber Vertigo hat gut mitgespielt und trotz des ganzes Stresses sich sozial absolut korrekt gegenüber den beiden älteren Herren verhalten, so dass es für diese kaum Anlass gab sich aufzuregen.
Jetzt haben sie uns entdeckt bzw. sind wir wieder der Aufmerksamkeit wert. Vertigo kommt auch mit.
Portrait - leider unscharf. Natürlich ist der arme Kleine furchtbar gestresst. Stand er doch sein ganzes bisheriges Leben auf der Koppel mit seiner Mutter und seiner Halbschwester. Aber über die Art, wie er mit dem Stress umgeht bin ich tief beeindruckt: meistert er alles zwar schüchtern, aber durchaus mit absolut klarem Kopf.
Diesem Pferd kann man mit guter Arbeit wirklich viel geben, das wurde mir sehr klar. Er ist nicht ängstlich, aber auch nicht auch nicht kriegerisch oder dominant. Er braucht klare und tiefe Beziehung um sich zu zeigen. Ich danke Sabine für diese Einschätzung auch im Vorhinein. Alles was sie mir dazu gesagt hat, stimmt absolut mit dem Verhalten überein, welches das Fohlen zeigt.
Hier, am Ende des Tages steht er ganz erschöpft in einer Ecke der Weide. Er scheint zu sagen; oh je ... ich will hier weg! Und das macht natürlich auch traurig. Die Kombination mit Jumper ist auch nicht die Beste - aber Kulturkreiswechsel ist auch mal wichtig und - er hätte bei seinem Vorbesitzer ja sowieso nicht bleiben können. Glücklicher wäre er auf dem Schlachthof auch nicht geworden. Trotzdem fühle ich mit ihm und will alles tun, um ihm den Abschiedsschmerz so leicht wie möglich zu machen. Ich hoffe, er konnte sich diese Nacht gut erholen und begreift nun schon die neue Situation als Abenteuer. Sobald wir die Möglichkeit haben, bringen wir ihn hoch auf den Hügel zu den anderen Jungpferden.

Ich bin jedenfalls total glücklich und freue mich auf eine aufregende Zeit!

Montag, 17. Mai 2010

Vertigo kommt am Mittwoch!!!

Das ist "Vertigo", Comtoisfohlen, 1 Jahr alt und am Mittwoch wird er hierhergeliefert! Lange habe ich gebraucht um mich wirklich zu entscheiden. Fast schon zu lange, denn ursprünglich sollte er zum Schlachter.
Jetzt muss ich nur noch irgendwelche guten Seelen finden, die mir noch etwas finanziell Überbrückung leisten, damit auch wirklich alles klappt!!! Bald werdet ihr also Neuigkeiten haben und Fotos usw.

Derzeit ist er noch komplett roh. Er lässt sich von Menschen seines Vertrauens zwar steicheln und füttern, aber weiß noch nicht genau, was er eigentlich von uns Zweibeinern zu erwarten hat.

Ein neues Abenteuer also!!! Na denn mal los!