So, endlich endlich einen Moment am PC. Gestern war ich so zum umfallen müde, dass ich letztendlich nach dem Kochen nur noch hoch ins Bett gewankt bin.
Die Ankunft von Vertigo verlief gut, allerdings - da er ja noch nicht halfterführig ist - musste Aurelie kurzfristig umdisponieren und eine Weide in der Nähe zuteilen. Die Jungpferde stehen oben in den Bergen und da kann man nicht mit einem Transporter hinfahren. Darum steht er jetzt kurzfristig auf einer Koppel dicht am Hof mit Jumper, dem Pferd von Juliette und Aurelies Eselhengst. Letzterer passt gut - dann ist Vertigo gleich mit diesen Wesen ebenfalls vertraut. Hier, gleich nach dem Reinlassen.
Und hier Juliettes schönes Pferd. Er kann sich aber auch ganz schön dominant aufführen! Zwar war er nicht bösartig, aber hat schon erstmal den Chef raushängen lassen müssen.
Der Esel handhabt soetwas ja wieder anders. Ein Esel (besonders als Hengst) zweifelt ja gar nicht erst an, wer der Chef ist. Deshalb war hier die Begegnung nach den ersten Schnüffeleien friedlicher. ;-)
Also gab es etwas hin und her, aber Vertigo hat gut mitgespielt und trotz des ganzes Stresses sich sozial absolut korrekt gegenüber den beiden älteren Herren verhalten, so dass es für diese kaum Anlass gab sich aufzuregen.
Jetzt haben sie uns entdeckt bzw. sind wir wieder der Aufmerksamkeit wert. Vertigo kommt auch mit.
Portrait - leider unscharf. Natürlich ist der arme Kleine furchtbar gestresst. Stand er doch sein ganzes bisheriges Leben auf der Koppel mit seiner Mutter und seiner Halbschwester. Aber über die Art, wie er mit dem Stress umgeht bin ich tief beeindruckt: meistert er alles zwar schüchtern, aber durchaus mit absolut klarem Kopf.
Diesem Pferd kann man mit guter Arbeit wirklich viel geben, das wurde mir sehr klar. Er ist nicht ängstlich, aber auch nicht auch nicht kriegerisch oder dominant. Er braucht klare und tiefe Beziehung um sich zu zeigen. Ich danke Sabine für diese Einschätzung auch im Vorhinein. Alles was sie mir dazu gesagt hat, stimmt absolut mit dem Verhalten überein, welches das Fohlen zeigt.
Hier, am Ende des Tages steht er ganz erschöpft in einer Ecke der Weide. Er scheint zu sagen; oh je ... ich will hier weg! Und das macht natürlich auch traurig. Die Kombination mit Jumper ist auch nicht die Beste - aber Kulturkreiswechsel ist auch mal wichtig und - er hätte bei seinem Vorbesitzer ja sowieso nicht bleiben können. Glücklicher wäre er auf dem Schlachthof auch nicht geworden. Trotzdem fühle ich mit ihm und will alles tun, um ihm den Abschiedsschmerz so leicht wie möglich zu machen. Ich hoffe, er konnte sich diese Nacht gut erholen und begreift nun schon die neue Situation als Abenteuer. Sobald wir die Möglichkeit haben, bringen wir ihn hoch auf den Hügel zu den anderen Jungpferden.
Ich bin jedenfalls total glücklich und freue mich auf eine aufregende Zeit!
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