Dienstag, 29. November 2011

Kurstermine mit Sabine und Dan Birmann 2012

Schon zum 3. Mal hatte ich die Ehre, das Layout des jährlichen Falzflyers von Sabine Birmann mit den neuen Kursen von 2012 machen zu dürfen.

Hier für meine Blogleser als jpeg:


Zum Vergrößern, bitte auf das Bild klicken!

Für Details zu den Terminen, Anmeldung, Kontakt etc. verweise ich euch direkt auf die offizielle Website MitPferdensein.de

Seit neuestem findet ihr übrigens in der rechten Randspalte dieses Blogs die aktuellen Kurstermine der nächsten Zeit - immer aktualisiert!

Vielleicht sehen wir uns ja mal auf einem Kursus! :D

VLG
Jaana


Dienstag, 8. November 2011

Hengste - Kraft, Energie und Hingabe ...

... zu nichts passen diese drei Begriffe besser, als zu dem, was man in der Arbeit mit einem Hengst erfahren darf. Nach meinem Artikel von letzter Woche erhielt ich viele spannende Rückmeldungen und freue mich, dass Kontakte und Diskussionen entstanden sind.

Hengst Jasmir, den ich bereits erwähnte, hier bei der freien Boden-arbeit mit seinem Besitzer Dan. Hengste wollen sich in all ihrem Stolz und ihrer Pracht zeigen können.

Sie wollen einen Partner, der ihnen würdig ist, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität steht und der gerecht ist. Ein Hengst wird immer wissen wollen, wer der Stärkere, Klügere und auch Schnellere ist, denn das ist es, was in seiner Natur den Unterschied macht. Jemand, der noch nicht einmal seinen eigenen Vitalraum verteidigen kann, kann schwerlich ein ernstzunehmender Partner sein, geschweige denn wird er sojemandem die Führung überlassen. Und eine Führung wird man brauchen, denn es ist in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert, einen Hengst einfach in die nächste Stutenherde laufen zu lassen.


Hengst bei einem Turnier
Hengstiges Verhalten schätzt in den normalen Reiterhöfen kaum irgendwer. Hengsthaltung ist eher das große Problem überhaupt. Traurig ist es, wenn diese Tiere, die Hengst gelassen werden für Zuchtzwecke, in der Box angebunden werden müssen und wenig zugefüttert bekommen um einfach die Kraft nicht mehr ausleben zu können.

Auf einem Turnier sehe ich nur, wie alle schön aussenherum reiten, wenn die Leute mit dem Hengst kommen. Andere wiederum sind so naiv, dass sie meinen, sie könnten mit ihrer rossigen Stute einfach mal vorbeireiten, schließlich wäre der Hengst ja erzogen.

Als ich mich damals zum ersten Mal auf einem Pferdeforum vorstellte, hagelte es Donnerwetter. Ich war selbst noch ziemlich größenwahnsinnig, aber als ich davon zu erzählen begann, ich hätte einen Shettyhengst, ging es erst richtig los; ja, das wäre ja das, wo die ganzen "Hinterhofzüchtungen" entstehen würden und sowieso wäre es doch unverantwortlich, einen Hengst dort zu halten, wo sich auch manchmal Kinder aufenthalten. Hengste wären sowieso unnötig und dumm und was weiß ich ... naja, zu so dämlichen Äußerungen möchte ich jetzt kein weiteres Kommentar anfügen.

Jasmir darf Stuten-Gucken
Ehrlichgesagt ist die einzige "Hinterhofzüchtung", die ich in all diesen Jahren erlebt habe, dadurch entstanden, dass der Kaltblut-Zuchthengst eines Hofes über oder besser gesagt durch den Zaun ging um auf die an der Hand geführte Stute auf der Straße zu springen - aber mein Gott, das ist ja nicht so schlimm; er ist ja gekört *lang-anhaltendes Kopfschütteln*
Leben Wallache wirklich glück-licher, weil sie in der Herde sind und dafür aber einen Teil ihrer Persönlichkeit lassen mussten? Ich glaube, das ist relativ zu sehen. Viel zu wenige Menschen sind überhaupt in der Lage, die Emotionen ihrer Pferde zu sehen oder zu deuten. Was ist denn das bitteschön für eine Identität, ein Wallach zu sein? Wenn wir uns anschauen, in was für Krisen sich manche Menschen stürzen, weil sie unfruchtbar sind, wer sagt, dass Pferde nicht auch Ähnliches fühlen können?

Friesenhengst Thor - 18 Jahre
Da kommt dann natürlich die Frage: wer sind wir eigentlich, dass wir uns einbilden, entscheiden zu dürfen, wer sich wann, wie und wo fortpflanzen darf und wer nicht? Vor allem nicht bei unserer Spezies, sondern bei den anderen - die haben nicht so viele Rechte wie wir, die "Dominierenden". ... 

LOL - das alles ist schon sehr abstrus! Diese Philosophiererei hilft aber dem Hengsthalter auch nicht sehr viel weiter und ehrlichgesagt wird sie auch das Pferd nicht interessieren, denn ein Pferd lebt immer im Jetzt, in dem Moment, der sich ihm gerade bietet.

Bis das Pferd 2-3 Jahre ist haben sie als Pferdebesitzer scheinbar heute die Pflicht, sich mit dem Gedanken der Kastration auseinanderzusetzen - alles Spätere macht wirklich keinen Sinn mehr. Entscheiden sie sich DAGEGEN, so wird ihr Weg sicher ein völlig anderer sein, als mit dem gleichen Pferd als Wallach.

Übrigens: wenig praktiziert, ist die Sterilisation auch eine Möglichkeit, welche den Hengst zeugungsunfähig macht, aber seinen kompletten Hormonhaushalt intakt lässt, da nicht amputiert wird, sondern "lediglich" die Samenleitern durchtrennt.

Tom kann mit Thor auch mit fremden Stuten im Gelände ausreiten. Hier ist Trakehnerstute Muran dabei, welche gerade eingeritten wird und zum ersten Mal mit ins Gelände geht. Die Stute geht gebisslos.
PS: Mein Dank für die freundliche Zur-Verfügung-Stellung dieser fantastischen Fotos geht an Sabine, Dan, Tom und Munja!

Samstag, 5. November 2011

Bewusst Kraft und Energie drosseln - die Kastration


Bei meinem Aufenthalt in Deutschland legte ich mir eine Ausgabe des PFERDEMARKTES zu - nicht, weil ich nach einem Pferd suche, sondern um viele verschiedene Pferde im Vergleich anschauen zu können (wärend der langen Rückfahrt) und Up to date zu werden, was das aktuelle Pferdeangebot in Deutschland beinhaltet.

Folgende Statistik erstellte ich dabei für diesen Blog:

von den knapp unter 700 Pferdeangeboten waren 77% erwachsene Pferde und 23% Fohlen (unter 24 Monaten).
Bei den Jungtieren gab es etwas mehr Hengstfohlen (57%) als Stutfohlen (43%).

Und bei den erwachsenen Pferden? Auch hier gab es einen leichten Überschuss an männlichen Pferden von etwa 15% gegenüber den Stuten die zu Verkauf standen - logisch. Einziger Unterschied: über 2 Drittel aller männlichen Pferde sind kastriert!
Nun, das ist ja eher ein Richtwert für den aktuellen akzeptierten Standard und verwundert sicher niemanden, aber als ich so meine Statistik machte, fragte ich mich immer wieder, was es eigentlich war, weshalb manche männlichen Fohlen Hengst bleiben durften und das Tier gleich in der Anzeige daneben nicht.

Ja, ja, naiv bin ich nicht - ich kenne alle Argumente, warum Tiere angeblich kastriert werden "müssen" und verstehe auch, dass Züchter bestimmt schneller einen Wallach an Person XY verkauft bekommen, als einen Hengst. Trotzdem bleibt bei mir die Frage trocken im Hals hängen, warum um alles in der Welt man die Pferde nicht so lassen konnte, wie sie eben sind - auch wenn man nicht mit ihnen züchten will?

Während meinem Praktikum auf dem Hof von Sabine Birmann durfte ich dieses Mal einem königlichen Friesenhengst begegnen. Ein bombastisches Pferd in einer fremden Umgebung mit Stuten usw. Um keinen Preis der Welt hätte ich diesem Pferd irgendetwas von seinem Stolz, seinem Ausdruck und seiner Energie nehmen wollen - auch wenn es genauso beeindruckend war, zu sehen, wie viel sich sein Besitzer in jeder Sekunde verdienen muss. Genauso verhielt es sich mit dem sterilisierten (ja, das ist ein großer Unterschied zum kastrierten) Trakehnerhengst Jasmir, welcher zusammen mit seinen 2 Stuten leben darf.

Ich hatte inzwischen 5 eigene Hengste. Vertigo, der jetzt 2 1/2jährige Kaltbluthengst ist natürlich nocheinmal eine weitere Herausforderung und ich gehe auch nicht so weit, als dass ich mich als "Hengstspezialistin" bezeichnen würde, aber genau deshalb frage ich mich, warum ich trotzdem nie und im Traum nicht auf die Idee kam und gekommen wäre, einen meiner Hengste zu kastrieren. 

Nämlich obwohl ich Fehler mache, mich nicht auskenne, bereits zwischen zwei ernsthaft kämpfenden Hengsten stand, aus Unwissenheit gebissen wurde und mit Bangen versucht habe, anderen Pferden (und z.T. auch pferdeähnlichen Geschöpfen ;-) tunlichst aus dem Weg zu gehen, war der Gedanke, dem abzuhelfen, indem ich den Hormonhaushalt durch Amputation drossle, einfach nicht existent.

Erst jetzt, wo ich mehr und mehr Pferdeleute kenne und meine Pferde selbst einmal eingestellt hatte, kann ich den Druck, den die aktuell übliche Pferdehaltung schnell auf Hengsthalter ausübt, langsam nachvollziehen. Das hatte aber auch nicht zur Folge, dass ich Vertigo kastrieren ließ - auch wenn er jetzt so langsam anfängt zu testen, sehe ich immer noch nichts, was wirklich ein gerechtfertigter Grund dazu wäre.

Wollen wir es uns nur bequem machen und den Sexualtrieb ausschalten, damit auch jeder Ottonormalverbraucher sich auf ein Pferd setzen kann? Über 200 Wallache zählte ich in der Ausgabe des PFERDEMARKT - über 200x war der Tierarzt da und die Leute haben viel Geld für diesen ja ach so harmlosen Eingriff ausgegeben.

Warum, frage ich dann, ist auf dem Cover dann wieder ein wundervoller Araberhengst voller Energie zu sehen - bestimmt wieder ein Foto, das teuer bei einem Profifotografen eingekauft wurde, welcher von Gestüt zu Gestüt reist um solche Pferde zu fotografieren. Wir meinen doch im Ernst, wir können uns einen Teil dieser faszinierenden Energie kaufen aber das, was uns stört "wegschneiden" und uns dann als tolle Pferdeleute hinstellen ... ?

Ich habe nichts gegen Wallache - besitze ja selbst einen - und finde auch nicht Menschen kategorisch schlecht, welche mal ein Pferd kastrieren, aber dass die Hemmschwelle so klein gegenüber so einem Eingriff ist, finde ich erschreckend!

Donnerstag, 3. November 2011

Joel und Hayet

Sehr schönes Video: Joel und Hayet (Trakehnerstute - 4 Jahre) reiten frei auf dem Platz - sozusagen kleine Eindrücke vom freien Reiten auf Gewichtshilfen: Losgehen - stoppen - Wendungen:


Wird das Video nicht angezeigt, dann klickt auf den Link unten zu meinem Blog!

Schön auch die Kommentare von Sabine zu hören! Mehr Infos gibt es auch auf www.mitpferdensein.de