Heute war ein recht ungemütliches Wetter, darum hab ich die Pferdearbeit auf morgen vertagt. Gestern wars aber herrlicher Sonnenschein und weil ich dann meine Berichte lieber komplett habe, schreib ich jetzt von gestern.
Die ganze Woche in der ich in Cluny mehr oder weniger festsaß habe ich zum Nachdenken genutzt (ich weiß, das soll man nicht!). Ums kurz zu machen; die Analyse der Vorkommen vom letzten Wochenende haben für mich ergeben, dass ich den "Angriff" von Denicheur nicht als Rück- sondern viel mehr als Fortschritt sehen muss. Sabine wars, die mich aus meinem Trübsal gerüttelt hat als sie gemeint hat, dass jetzt vielleicht der Moment wäre, um wieder mehr auf Führung zu arbeiten. Erst hab ich das ja gar nicht verstanden, darum hat sich die viele freie Zeit zum Nachdenken dienlich getan. :) Ich hab mich erinnert, dass ich ja zu Anfang bei Denicheur erstmal bewusst lernen musste, eben nicht wie bei dem selbstbewussten Hengst Titi, der alles testet, was ihm vor die Nüstern kommt, strenge Führung mache muss, sondern erstmal Denicheur verstehen zu geben, dass er wirklich herzlich willkommen ist.
Damals war das für mich neu. Aber seit damals hat sich so vieles verändert! Jetzt fordert Denicheur von mir, dass ich ihm zeige, dass ich trotz allem Lieben und Gutem auch fähig bin zu führen und zu sagen, wo es langgeht.
Ein bisschen mulmig war mir dann schon als ich gestern das Pferd wieder in den Platz geholt hab. Was, wenn er anfängt zu kämpfen? Kann ich dann meine Stellung überhaupt behalten? Ich musste irgendwann schmunzeln - jaja, wieder eine Woche Zeit gehabt, sich Ängste zu machen, gell? Ich rang mich durch, klar zu werden und mir zu sagen, dass ich ganz normal und entspannt sein werde, bis auf, dass ich jetzt ganz klar sagen werde, dass ich hier die Führung habe.
Insgesamt waren wir bestimmt unter 5 Minuten im Platz: ich schickte ihn weg, aber beharrte auch energisch auf meinen Platz, wenn er zufällig da stand. Er bekam 1x ganz leicht die Gertenspitze ab und das reichte ihm voll um mir zu weichen. Dann probierte er seinen Trick, sich selber reinzuholen, aber diesmal blieb ich auch stur und schickte ihn einfach weiter und sagte klar, dass ich noch nichts von wegen Reinkommen gesagt hatte. Das probierte er 3x und jedesmal schlug er genervt aus, aber das war jetzt eine völlig andere Situation, wo ich mich auch nicht mehr davon beeindrucken ließ. Ausserdem richtete er es auch nicht mehr so gegen mich. Nach einer mehr oder weniger guten Runde holte ich ihn sofort rein, lobte. Dann versuchte ich als Test, ob er mir dann auch wieder mehr Raum gab. Ich brauchte nur wenig mit der Gerte wedeln und er ging anständig zwei Schritte zurück.
Fantastisch! Da machte ich dann auch Schluss. Aber es war irre, wie wenig es bei diesem Pferd braucht. Ich kann mir so sehr vorstellen, dass man irgendwann wirklich nur mehr über Gedanken kommuniziert.
Ja, dann bot ich ihm wieder an, mir frei aus dem Reitplatz zu folgen. Er kam zaghaft wie beim letzten Mal und einen Moment lang wollte er auch schon weggehen, dann entschied er sich doch für mich - wahrscheinlich aber eher, weil er die Leckerlies gesehen hatte.
Als ich wegging folgte er mir noch weiter. Ich lobte ihn und gab ihn zu erkennen, dass mich das sehr freute und es schien ihm Spaß zu machen. Ich ging aber nur 10-20 Meter um diesmal selber das Ende zu bestimmen und pflückte ihm etwas Gras, was für mich ein Zeichen ist, dass er jetzt fressen darf. Erst war er auch da zaghaft.
Ich ging dann zum Reitplatz zurück und ließ ihn Fressen. Was toll war: keine 5 Minuten später kam er wieder zu mir galoppiert! Ich lobte, behielt mir aber natürlich meinen Raum vor. Und als er merkte, dass er wirklich stolz war, ich ihm gar nicht böse, aber seine Tricks durchschaute trabte er wieder zum Gras - aber wie! Mit wehendem Schweif, hocherhobenem Kopf, prustenden Nüstern im passagierenden Trab. Schön und stolz auf sich.
Ja, da konnte ich verstehen was Sabine meinte. Ich bin ihr unendlich dankbar für alles. Ohne ihren Tipp wäre ich wahrscheinlich eher in Angst und Trauer gefallen, aber so hatte ich ein stolzes, wie verwandeltes Pferd vor mir und bei dem ich spürte, dass hier nun wirklich Beziehung entsteht.
Die ganze Woche in der ich in Cluny mehr oder weniger festsaß habe ich zum Nachdenken genutzt (ich weiß, das soll man nicht!). Ums kurz zu machen; die Analyse der Vorkommen vom letzten Wochenende haben für mich ergeben, dass ich den "Angriff" von Denicheur nicht als Rück- sondern viel mehr als Fortschritt sehen muss. Sabine wars, die mich aus meinem Trübsal gerüttelt hat als sie gemeint hat, dass jetzt vielleicht der Moment wäre, um wieder mehr auf Führung zu arbeiten. Erst hab ich das ja gar nicht verstanden, darum hat sich die viele freie Zeit zum Nachdenken dienlich getan. :) Ich hab mich erinnert, dass ich ja zu Anfang bei Denicheur erstmal bewusst lernen musste, eben nicht wie bei dem selbstbewussten Hengst Titi, der alles testet, was ihm vor die Nüstern kommt, strenge Führung mache muss, sondern erstmal Denicheur verstehen zu geben, dass er wirklich herzlich willkommen ist.
Damals war das für mich neu. Aber seit damals hat sich so vieles verändert! Jetzt fordert Denicheur von mir, dass ich ihm zeige, dass ich trotz allem Lieben und Gutem auch fähig bin zu führen und zu sagen, wo es langgeht.
Ein bisschen mulmig war mir dann schon als ich gestern das Pferd wieder in den Platz geholt hab. Was, wenn er anfängt zu kämpfen? Kann ich dann meine Stellung überhaupt behalten? Ich musste irgendwann schmunzeln - jaja, wieder eine Woche Zeit gehabt, sich Ängste zu machen, gell? Ich rang mich durch, klar zu werden und mir zu sagen, dass ich ganz normal und entspannt sein werde, bis auf, dass ich jetzt ganz klar sagen werde, dass ich hier die Führung habe.
Insgesamt waren wir bestimmt unter 5 Minuten im Platz: ich schickte ihn weg, aber beharrte auch energisch auf meinen Platz, wenn er zufällig da stand. Er bekam 1x ganz leicht die Gertenspitze ab und das reichte ihm voll um mir zu weichen. Dann probierte er seinen Trick, sich selber reinzuholen, aber diesmal blieb ich auch stur und schickte ihn einfach weiter und sagte klar, dass ich noch nichts von wegen Reinkommen gesagt hatte. Das probierte er 3x und jedesmal schlug er genervt aus, aber das war jetzt eine völlig andere Situation, wo ich mich auch nicht mehr davon beeindrucken ließ. Ausserdem richtete er es auch nicht mehr so gegen mich. Nach einer mehr oder weniger guten Runde holte ich ihn sofort rein, lobte. Dann versuchte ich als Test, ob er mir dann auch wieder mehr Raum gab. Ich brauchte nur wenig mit der Gerte wedeln und er ging anständig zwei Schritte zurück.
Fantastisch! Da machte ich dann auch Schluss. Aber es war irre, wie wenig es bei diesem Pferd braucht. Ich kann mir so sehr vorstellen, dass man irgendwann wirklich nur mehr über Gedanken kommuniziert.
Ja, dann bot ich ihm wieder an, mir frei aus dem Reitplatz zu folgen. Er kam zaghaft wie beim letzten Mal und einen Moment lang wollte er auch schon weggehen, dann entschied er sich doch für mich - wahrscheinlich aber eher, weil er die Leckerlies gesehen hatte.
Als ich wegging folgte er mir noch weiter. Ich lobte ihn und gab ihn zu erkennen, dass mich das sehr freute und es schien ihm Spaß zu machen. Ich ging aber nur 10-20 Meter um diesmal selber das Ende zu bestimmen und pflückte ihm etwas Gras, was für mich ein Zeichen ist, dass er jetzt fressen darf. Erst war er auch da zaghaft.
Ich ging dann zum Reitplatz zurück und ließ ihn Fressen. Was toll war: keine 5 Minuten später kam er wieder zu mir galoppiert! Ich lobte, behielt mir aber natürlich meinen Raum vor. Und als er merkte, dass er wirklich stolz war, ich ihm gar nicht böse, aber seine Tricks durchschaute trabte er wieder zum Gras - aber wie! Mit wehendem Schweif, hocherhobenem Kopf, prustenden Nüstern im passagierenden Trab. Schön und stolz auf sich.
Ja, da konnte ich verstehen was Sabine meinte. Ich bin ihr unendlich dankbar für alles. Ohne ihren Tipp wäre ich wahrscheinlich eher in Angst und Trauer gefallen, aber so hatte ich ein stolzes, wie verwandeltes Pferd vor mir und bei dem ich spürte, dass hier nun wirklich Beziehung entsteht.
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